inscape - Zwischen den Zeiten Ausgabe 9

Newsletter Ausgabe 9

Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,
 
auch im neuen Jahr geht es an dieser Stelle weiter, mit einem Schwerpunktthema, bei dem manche die Augen verdrehen mögen, von dem andere wiederum gar nicht genug bekommen können. Was abseits der eigenen Präferenzen über die letzten zwölf Monate klar geworden ist: Die künstliche Intelligenz lässt sich nicht ignorieren, und sie wird nicht nur dort relevant werden, wo auch bisher schon Maschinen im Einsatz waren, sondern auch in Wirkungsbereichen, die uns als Coaches, Supervisor:innen und Führungskräfte ganz direkt betreffen. Mehr dazu hier unten im Schwerpunkt.
 

Anstatt der sonst von uns ausgewählten Bilder haben wir dieses Mal übrigens eine künstliche Intelligenz die Arbeit machen lassen. So hat OpenAi DALL-E 3, mit jewils von uns eigegeben Prompts, die Bilder für den Schwerpunkt wie auch für die Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ erstellt. Hier beschäftigen wir uns dieses Mal mit der Arbeit der sozialen Traummatrix in Organisationen. Zum Schluss finden Sie wieder die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.

Eine neue Chefin
 
Im November titelte die brand eins: „Meine Chefin: die KI. Wie sich Führung verändert“. In der Ausgabe selbst erklärt der Psychologe Niels Van Quaquebeke, warum die künstliche Intelligenz in Zukunft nicht nur als Zuarbeiterin dienen wird, sondern wie die nimmermüde, ohne Bezahlung arbeitende und nie aufbrausende neue Führungskraft schon bald eine tragende Rolle spielen wird.

Denn auch vor den Führungsetagen wird die KI nicht haltmachen, so die Prognose von Van Quaquebeke. Wie all das aussehen wird, ob sich ein Konzept wie etwa das der Leadership App „Monday Rocks“ durchsetzen wird, bei der die KI nicht nur bei der Erkennung von Gruppendynamiken hilft, sondern gleich datenbankbasiert passende Interventionsvorschläge an die Führungskraft sendet, das werden wir wohl schon in nicht zu ferner Zukunft herausfinden.
 
Auch uns beschäftigt der Themenkomplex. Beim inscape Dialogforum im vergangenen Herbst fütterten wir zum Beispiel den Branchenführer ChatGPT mit Prompts zu den für das Wochenende richtungsgebenden Begriffen „Zorn, Zweifel und Zusammenhalt“. Das Ganze war vornehmlich eine Spielerei und die künstliche Intelligenz schien uns dann auch gleich in eine Gruppentherapie schicken zu wollen und ordnete eine paar vertrauensbildende Maßnahmen an. Immerhin, das stellte die KI klar, um in einem Gruppensetting einen Umgang zu finden mit den Emotionen Zorn, Zweifel und Zusammenhalt, braucht es „einen kooperativen und unterstützenden Ansatz, der die Kommunikation, das Verständnis und gemeinsame Werte fördert.“
 
Diese Erkenntnis gereicht wohl vor allem zu einem Allgemeinplatz. Das akkumulierte Wissen, sekundenschnell abrufbar, ist natürlich trotzdem beeindruckend. Was sich hier zeigt, und wohl im Moment auch noch der Fall ist: ChatGPT ist ein Startpunkt, einer der auffordert, selber kreativ zu werden. So ist eine riesige Menge an Wissen nur einen Prompt entfernt. Dieses sollte der menschliche Benutzer allerdings selber nochmal in (Un-)ordnung bringen. Denn noch ziehen wir wohl die kreativeren, situationsangepassteren Schlüsse, als es zumindest ChatGPT kann. Ob das Ganze auch in einigen Jahren der Fall ist, sei mal dahingestellt.

Ein neues Führungsverständnis
 
Was schon jetzt feststeht: Die Tätigkeitsfelder von Berater:innen, Coaches und Führungskräften werden anders aussehen. Denn auch unabhängig von der KI verändert sich das Führungsverständnis stark. Dabei prallen unterschiedliche Haltungen und Erfahrungen in Organisationen aufeinander. Führung besteht zunehmend aus oft anstrengenden Aushandlungsprozessen, zwischen Abteilungen und Teams, zwischen oben und unten, zwischen Teammitgliedern, zwischen individuellen Ansprüchen unterschiedlicher Bewerber:innen und betrieblichen Notwendigkeiten. Gerade das mittlere Management wird dabei zum Schlüsselaushandler und die Dialogbereitschaft zur Kernkompetenz. Auch deswegen waren wir bei der Konzeption unserer Fortbildung zur Generativen Organisationsentwicklung auf Aspekte der Psychodynamik fokussiert, die in vielen Veränderungsprozessen nach wie vor unterschätzt wird, allerdings eine entscheidende Rolle spielt.
 
Zurzeit entwickeln wir für eine Organisation eine auf deren Bedürfnisse zugeschnittene Variante des „Leadership Labs“. Dort reflektieren und experimentieren wir kontinuierlich mit Führungskräften. Es wird ganz konkret ausgehandelt und ausprobiert, was Führung in diesem Kontext aktuell bedeutet und braucht. Also ein gemeinsames Explorieren, statt eines Trainings. Zudem überlegen wir in diesem Jahr einen Workshop gezielt für Führungskräfte anzubieten, denn ein Verständnis psychodynamischer Prozesse in Organisationen wird für Führungskräfte immer wichtiger werden. Wie weit künstliche Intelligenz dabei Arbeit abnehmen kann, werden wir noch merken. Ein Bewusstsein und Verstehen brauchen wir auf jeden Fall.

Woran wir denken, woran wir arbeiten: Verborgene Träume

Im November hatten wir an dieser Stelle das Konzept des sozialen Träumens vorgestellt, zu dem nicht nur kürzlich das einführende Buch von Ullrich Beumer und Moritz von Senarclens de Grancy erschienen ist. Auch wird es am 16. und 17. Februar eben dazu einen Workshop bei uns am Institut geben.

Wir arbeiten schon seit Jahrzehnten mit der Methode, die das inkorporierte Unbewusste einer Organisation hörbar macht. Das Ganze braucht eine Gruppe, die einander traut, auch wenn sie einander nicht vertraut sein muss. Denn letztlich geht es bei diesem assoziativen Sprechen über Träume nie um die Träumenden, sondern stets um das Geträumte in dem sich die unbewussten Themen einer Organisation zeigen. Oft entwickelt sich daraus auch ein erster Schritt hin zur Lösung, werden so doch Themen angesprochen, die bisher nur im Verborgenen wahrgenommen wurden. Zeitgleich wird das Kreativitätspotential und die Inspirationsfähigkeit erhöht, gerade auch weil die Herangehensweise der Traummatrix weder wertend noch direktiv ist. Wie so eine Arbeit in der Praxis aussieht, das steht im Mittelpunkt des Workshops, in dem die Methode vorgestellt wird und Anregungen zur eigenen Gestaltung vermittelt werden.

Was bei uns im Institut ansteht:

 
Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter
Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.

Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie
hier.

Damit verabschieden wir uns für die neunte Ausgabe des Newsletters. Die nächste Ausgabe erscheint im Februar. Wenn Sie in der Zwischenzeit auf dem Laufenden bleiben wollen, dann folgen Sie gerne
unserer LinkedIn-Seite. Dort werden wir in diesem Jahr, noch regelmäßiger als in der Vergangenheit, eigene Beiträge erstellen und interessante Beiträge teilen.

Herzliche Grüße,

das inscape-Team

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