INSCAPE - ZWISCHEN DEN ZEITEN AUSGABE 4

INSCAPE - ZWISCHEN DEN ZEITEN AUSGABE 4

Liebe Freund:innen, Intessent:innen, Kund:innen von inscape,


wir hatten es schon in der ersten Ausgabe von „inscape – Zwischen den Zeiten“ angekündigt: Die Jahrestagung, für viele von Ihnen sicherlich einer der Berührungspunkte mit inscape, erlebte im letzten Jahr ihre finale Ausgabe. Mit 25 war Schluss. Selbst wenn wir das damals so noch nicht wussten.
 
Wir sind der Überzeugung, dass es Zeit für einen Aufbruch ist – in Form des neuen Dialogforums, das an die Stelle der Jahrestagung tritt. Auf das Warum und die ersten Ziele gehen wir hier unten im Schwerpunkt ein. In der Kategorie „Woran wir denken, woran wir arbeiten“ geht es dieses Mal um das Thema Generationen. Ansonsten finden Sie, wie schon aus den anderen Ausgaben gewohnt, die Ankündigungen zu den nächsten bei inscape anstehenden Terminen.

Zorn, Zweifel, Zusammenhalt – das neue inscape Dialogforum

Zorn, Zweifel und Zusammenhalt, diese drei Worte sind natürlich bewusst gewählt für das erste Dialogforum. Bestärkt wurden wir in dieser Auswahl auch beim Coaching-Kongress in Kassel im Juni. Hier wurden Einmischung und das Haltung Zeigen aktiv diskutiert. Beides führte durchaus zu Irritationen. Wer horcht und den Blick schweifen lässt, der merkt sowieso: Irritationen gibt es nicht nur in unserer Coaching- und Beratungs-Welt.

Zorn und Zweifel, der Wunsch nach einer gemeinsamen Lösung, diese Zustände wechseln sich schnell ab im Erleben einer herausfordernden Realität. Das gilt im Einzelnen, allerdings auch in Organisationen und in der Gesellschaft.
 
Es ist unsere Aufgabe, sich diesen Veränderungen zu stellen, in der alltäglichen Arbeit und in den Formaten, die wir bei inscape nutzen. Wir wollen Raum haben und Raum geben, nicht nur für Zweifel, Zorn und Irritationen, sondern auch zur gegenseitigen Inspiration, zum Ausprobieren, zur Weiterentwicklung. Wir fragen uns: Braucht es vielleicht auch mehr Zusammenhalt und Verbindung unter Coaches und Berater:innen?

Neue Zeiten, neue Ansätze
Wer in das Programm schaut, das Teil der Ausschreibung ist, der sieht eine andere Herangehensweise und ein neues Organisationsteam. Wir durchlaufen beim ersten inscape Dialogforum am 29. und 30. September in Köln einen schrittweisen Prozess: Reflexion, Verortung, Inspiration, Entwicklung und Integration. Wir werden uns also mit der freien Reflexion neue Räume öffnen, uns probeweise darin bewegen, von der Erkundung des Neuen hin zur möglichen Umsetzung.


Manches bleibt wie es war. So wird es zum Beispiel weiterhin die soziale Traummatrix geben, wenn auch an anderer Stelle. Unser Ziel ist es, psychodynamische Methoden zu nutzen, um den Blick noch weiter zu öffnen, und uns bei herausfordernden Themen zu verorten – gerade auch in unseren professionellen Rollen.
 
Wir wissen nicht genau, wo dieser Austausch hinführen wird. Doch wir wollen zusammen alternative Zorn-, Zweifel- und Zusammenhaltsnarrative erkunden, wir wollen uns gegenseitig inspirieren und konkrete, neue Ansätze finden. Bestenfalls solche, die sich in unserem jeweiligen Angebot, in unserem Selbstverständnis als Berater:in oder Coach integrieren lassen. Dabei ist uns auch wichtig, dass der Vernetzungsidee viel Raum gegeben wird. Wir wollen an dem Wochenende in Köln viel in unterschiedlichen kleinen Gruppen zusammenarbeiten, um in verschiedenen Konstellationen in den Dialog zu kommen, uns gegenseitig zu erleben und eine gemeinsame Kraft zu erzeugen.
 
Wenn Sie noch nach mehr Inspiration suchen oder an Details interessiert sind, so offeriert die Einladung einen
zusätzlichen Einblick. Wir freuen uns darauf, Sie am letzten Septemberwochenende bei uns im Institut in Köln begrüßen zu dürfen.

Woran wir denken, woran wir arbeiten: Generationenübergreifende Ängste

Der Fachkräftemangel drückt, in vielen Organisationen gehen geburtenstarke Jahrgänge in Rente und Berufseinsteiger:innen stellen ganz neue Forderungen. Der Fokus auf die Gen Z, er erlebt zurzeit nicht nur eine mediale Blüte. Auch wir nähern uns der Thematik in einem Kundenprojekt dialogisch. Das erwies sich in der Praxis als Herausforderung für alle Beteiligten.

Woran wir denken, woran wir arbeiten: Generationenübergreifende Ängste

Der Fachkräftemangel drückt, in vielen Organisationen gehen geburtenstarke Jahrgänge in Rente und Berufseinsteiger:innen stellen ganz neue Forderungen. Der Fokus auf die Gen Z, er erlebt zurzeit nicht nur eine mediale Blüte. Auch wir nähern uns der Thematik in einem Kundenprojekt dialogisch. Das erwies sich in der Praxis als Herausforderung für alle Beteiligten.

Zwar zeigt sich ein Bedürfnis nach konflikthaften Gesprächen, nach einem Austausch darüber, was stört oder irritiert, als respektlos oder Anspruchsdenken empfunden wird. Gleichzeitig werden in gemischten Teams jedoch kaum Konflikte benannt. Im Nahfeld scheint das Bedürfnis nach Harmonie größer als nach konstruktiver Auseinandersetzung. So bleiben die Vorteile der Generationen reduziert: Auf die Digitalkompetenz der (ganz) Jungen und ein irgendwie geartetes Erfahrungswissen der Alten.
 
Doch wie wir aus der psychodynamischen Beratung wissen, entsteht Verstehen erst durch den Austausch über abweichende Selbst- und Fremdbilder, also wie sehr die eigenen Erlebnisse die Wahrnehmung der aktuellen Diskussion prägen. Was wir merken ist, dass es eine Idealisierung der Jungen durch ältere Kolleg:innen gibt. Dabei scheint allerdings auch die Angst durch, nicht mehr gebraucht zu werden. Es gibt Unmut darüber, dass das eigene Geleistete nicht mehr gesehen wird und es gibt Sorge um das System.
 
Die Sicherheitsorientierung, die der älteren Generation vorgeworfen wird, findet sich als Wunsch durchaus auch bei den Jüngeren. Doch in Zeiten von Klimawandel und anderen Krisen scheint die Erfüllung dieses Bedürfnisses vielen jüngeren Menschen unrealistisch. So wird bei ihnen aus einer Sicherheitsorientierung eine Sicherheitsresignation. Zudem finden sich in den jüngeren Generationen auch andere gesellschaftliche Trends wieder, so zum Beispiel eine (weitere) Verschiebung hin zum Individuellen. Statt auf Loyalität, Bindung und soziale Zugehörigkeit liegt der Fokus auf Beweglichkeit und dem Genießen im Moment. Was auch interessant zu beobachten ist: Die Unsicherheitstoleranz ist höher, je älter die Teilnehmer:innen sind.
 
Unverstanden fühlen sich allerdings fast alle Generationen, ganz übersehen sogar häufig die Mittleren. Wo bleiben sie, die Jahre lang auf Führungspositionen warten mussten und nun merken, wie die Jungen durchstarten?
 
Sowieso lässt sich beim Thema Generationenkonflikte wohl nie ein Ende finden. Doch entsteht im Austausch immer wieder das Bewusstsein, wie wichtig es ist, über unterschiedliche Sichtweisen zu diskutieren, zuzuhören und auszuverhandeln, wie eine alternative Arbeitswelt aussehen kann. Falsches Harmoniestreben aus Notwendigkeit funktioniert dabei nur bedingt.
 
Wenn auch Sie Interesse an dem Thema haben, dann können wir Ihnen unsere im November beginnende Weiterbildung zur generativen Organisationsentwicklung empfehlen. Mehr Information dazu gibt es in der nächsten Ausgabe, die Ausschreibung finden Sie
hier.

Was ansteht

Anmeldungen zu allen drei Veranstaltungen können jeweils bei Gabriele Beumer unter Gabriele.Beumer@inscape-international.de vorgenommen werden.

Das ganze Jahresprogramm von inscape finden Sie
hier.

Damit verabschieden wir uns für die vierte Ausgabe. Die nächste Ausgabe erscheint im August. Wenn Sie Gefallen haben an unserem Newsletter, dann leiten Sie diese E-Mail doch gerne weiter.

Herzliche Grüße,

das inscape-Team

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